Zu Helene Fischers „Herzbeben“ auf Weitenjagd

Die Kugelstoßerinnen setzen am 28. Januar bei der Neuauflage des „Nordhausen Indoor Kugelstoßen“ in der Wiedigsburghalle den Schlusspunkt. Das gab es so auch noch nicht! Mit Spannung erwartet wird das Aufeinandertreffen des derzeit besten DLV-Trios: Sara Gambetta, Katharina Maisch und Julia Ritter. In ihre Hallensaison starten sie einen Tag zuvor beim Karlsruher Indoor Meeting. Außerdem dürfen sich die Zuschauer über zwei deutsche Spitzenathleten der Para-Leichtathletik freuen.

Dieser Tage weilen Sara Gambetta (SV Halle), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) noch in Trainingslagern in Kienbaum beziehungsweise Fuerteventura. „Bevor die Hallensaison beginnt, wollten wir nochmal in die Wärme. Das ist auch ein bisschen schöner als Zuhause in der Kälte“, findet Julia Ritter, die erst einen Tag vor ihrem Hallen-Auftakt beim Karlsruher Indoor Meeting (27. Januar) nach Deutschland zurückfliegen wird. In Karlsruhe wird die EM-Sechste erstmals wieder auf die starke innerdeutsche und internationale Konkurrenz treffen. „Im Trainingslager bereiten wir uns momentan auf die Hallensaison vor. Ich freue mich auf jeden Wettkampf. Ich bin eher ein Wettkampfmensch“, sagt die 24-Jährige.

Leichtathletik Deutsche Meisterschaften 2020 in Braunschweig (ohne Zuschauer), Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01
Foto: Gladys Chai von der Laage
Leichtathletik Deutsche Meisterschaften 2020 in Braunschweig (ohne Zuschauer), Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01
Foto: Gladys Chai von der Laage

Auf Karlsruhe folgt nur einen Tag später das „Nordhausen-Indoor“. Julia Ritter wird erst am Wettkampftag anreisen. Sie ist schon bestens informiert, sind doch die Frauen der Höhepunkt wie Schlusspunkt des Meetings. „Ich habe schon die Tage geschaut, wann wir dran sind. Je später, umso besser“, sagt die sympathische Athletin mit einem Lächeln. Betreut wird sie vor Ort von ihrem Papa Reiner Ritter. „Mein Trainer Miro [Miroslaw Jasinski] fliegt erst am Samstag zurück nach Deutschland“, erklärt sie den temporären Wechsel auf der Trainerseite. Als Hallen-Bestleistung hat sie eine Marke von 18,39 Meter stehen. In diesem Bereich möchte sie spätestens bis zur Hallen-DM in Dortmund (18./19. Februar) vorstoßen. „Ich hoffe und fände es schön, wenn die Bestleistung fällt. Vielleicht noch nicht in Karlsruhe oder Nordhausen, aber dann bei meinem Fast-Heimspiel in Dortmund.“ 

Derweil bereiten sich Katharina Maisch und Sara Gambetta mit ihrem Trainer Sven Lang in Kienbaum auf die Hallensaison vor. Nachdem die Kraft in den vergangenen Wochen im Fokus stand, ist an diese Stelle nun das Stoßen gerückt. Pro Einheit kommen die Mädels auf etwa 30 Stöße. „In der Woche kommen dann gut und gerne 210 Stöße zusammen“, berichtet Katharina Maisch, die in der Vorbereitung noch mit kleineren Sachen wie Erkältungen zu kämpfen hatte. Aber sie ist guter Dinge für ihren Hallen-Auftakt. „Ich hoffe, die Form ist gut. Wir sind auf dem richtigen Weg und alles läuft nach Plan.“ Im Training hat die 25-Jährige seit einigen Monaten weibliche Verstärkung:  Sara Gambetta hat sich der Trainingsgruppe um Sven Lang angeschlossen. „Sonst war ich das einzige Mädel beim Kugelstoßen in Chemnitz. So ist es einfach schön, wenn man sich bereits im Training „batteln“ kann. Ich denke, wir werden beide davon profitieren“, weiß Katharina Maisch, die eine Hallen-Bestleistung von 18,88 Meter stehen hat. 

World Athletics Indoor Championships Belgrad 2022, Katharina Maisch
Foto: Gladys Chai von der Laage
World Athletics Indoor Championships Belgrad 2022, Katharina Maisch
Foto: Gladys Chai von der Laage

Sara Gambetta ist das Werbegesicht des Meetings in Nordhausen. Plakate, Eintrittskarten oder auf der Homepage, überall ist das Konterfei der 29-Jährigen zu sehen. Vom kreativen Fotoshooting mit dem buntem Farbpulver blieb der Olympia-Achten sogar ein kleines Andenken. „Das Shooting war schon ziemlich lustig und ich werde es nicht so schnell vergessen. Meine Schuhe sind immer noch rosa und ein bisschen rot“, sagte sie im Anschluss an das Shooting. Aus dem Vorjahr hat die EM-Fünfte eine Hallen-Bestleistung von 19,05 Meter stehen. Ein Weitenbereich, in dem die deutsche Hallen- und Freiluftmeisterin gern wieder vorstoßen möchte. Auch im Hinblick auf ihren ersten internationalen Höhepunkt: die Hallen-EM in Istanbul (Türkei; 2. bis 5. März). Das Meeting ist zugleich Qualifikationswettkampf für die Hallen-EM. 

Wiedersehen auch über Generationen hinweg

Die Neuauflage in Nordhausen ist in aller Munde. Neugierig sind alle Athletinnen, von denen keine bei einer früheren Ausgabe am Start war. Aber sie dennoch schon viel darüber gehört haben. Die Frau von Sara, Josephine Terlecki, war einst Starterin beim Nordhäuser Kugelstoßmeeting. „Sie hat mir ein bisschen darüber erzählt. Ich bin voller Vorfreude und schon sehr gespannt“, freut sich Sara Gambetta auf ihren Premierenstart in der Rolandstadt. „Das Meeting war vor meiner Zeit, aber durch Sven Lang und Josephine haben wir nur positives gehört. Ich denke, es wird ein richtig cooler Wettkampf“, meint Katharina Maisch.

Vollmer-Cup in Biberach an der Riß 2022, Niko Kappel
Foto: Tom Weller/24passion
Vollmer-Cup in Biberach an der Riß 2022, Niko Kappel
Foto: Tom Weller/24passion

Sie wird zum Mega-Hit „Herzbeben“ von Helene Fischer auf Weitenjagd gehen. „Ich bin ein großer Fan von Helene Fischer. Dieses Lied begleitet mich seit Jahren. Wenn das Lied gespielt wird, dann ist sofort Action, weil das Lied jeder kennt.“ Bei Julia Ritter ist es Jennifer Lopez mit „Let´s get loud“. „Bei den U18-Weltmeisterschaften 2015 in Cali wurde ich Weltmeisterin. Da wurde dieses Lied gespielt. Seitdem wünsche ich es mir, wenn die Chance besteht, dass es bei Meetings gespielt werden kann. Noch dazu hat es einen guten Rhythmus zum Klatschen.“ Die weiteren Starterinnen sind: Lea Riedel (VfL Sindelfingen), Annina Brandenburg (TV Wattenscheid 01), Jule Steuer (SC Magdeburg) und Miryam Mazenauer (Schweiz). 

Auf tatkräftige Unterstützung hoffen ebenso zwei weitere Spitzenathleten: Niko Kappel (VfB Stuttgart) und Yannis Fischer (VfB Stuttgart). Beide sind in der Para-Leichtathletik zuhause – und ziemlich erfolgreich. Niko Kappel, 27 Jahre, ist Paralympics-Sieger 2016 und aktueller Weltrekordhalter im Para-Kugelstoßen in der Startklasse F41 (14,99 m). Nachwuchstalent Yannis Fischer startet in der Startklasse F40. Der 20-Jährige wurde Sechster bei den Paralympics in Tokio und Dritter bei den Europameisterschaften 2021. In jenem Jahr steigerte er seine persönliche Bestleistung und mithin den Deutschen Rekord auf 10,21 Meter. Ihr Trainer ist Peter Salzer.

Restkarten für das Event bekommt man noch folgendermaßen:

  • Erwachsene 6 Euro, Schüler und Studierende 4 Euro (Nachweis erforderlich), Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt
  • im stationären Vorverkauf: Kunden der Nordhäuser Energieversorgung und Kreissparkasse zahlen 4 Euro nur in den EVN-Kundenzentren und den Filialen der Kreissparkasse
  • Vorverkaufsstellen: Stadtinformation (Markt 1), Landratsamt Nordhausen (Behringstr. 3), Energie-Service-Center (Rautenstr. 9), EVN-Kundenzentrum (Str. der Genossenschaften 93), Kreissparkasse Nordhausen Hauptgeschäftsstelle (Kornmarkt 9), KSK-Filialen in Nordhausen, Harztor, Heringen, Bleicherode, Wipperdorf, Ellrich und Sollstedt
  • online bei Eventim (Restkarten verfügbar)

Text: Sandra Arm (Pressesprecherin)