Der Kracher: Doppel-Weltmeisterin Chase Ealey stößt beim Nordhausen Indoor

Sie ist Weltspitze – und steigt beim Internationalen Kugelstoß-Meeting „Nordhausen Indoor“ am Sonntag, 28. Januar, in der Wiedigsburghalle in den Ring: US-Amerikanerin Chase Ealey. Damit gelang dem Team um Meeting-Chef Werner Hütcher ein absoluter Weltklasse-Coup. Die 29-Jährige verteidigte im Sommer ihrem WM-Titel in Budapest. Hinter dem amerikanischen Topstar lauert die deutsche Konkurrenz um DLV-Aufsteigerin Yemisi Ogunleye. Die Portugiesin und zweifache Hallen-Europameisterin Auriol Dongmo hat ihren Start wegen einer Verletzung (Beinbruch) abgesagt.

Sie kommt mit dem Status einer Doppel-Weltmeisterin in die Rolandstadt: Chase Ealey. Hinter der US-Amerikanerin liegen zwei goldene Jahre. Erstmals erklomm sie 2022 bei den Weltmeisterschaften in Eugene das oberste Podest. Ein Jahr später stand die US-Amerikanerin erneut ganz oben. Sie holte die internationalen Titel jeweils mit Weiten jenseits der 20-Meter-Marke. Ihr Hausrekord liegt bei 20,76 Meter im Freien (2023), in der Halle sind es 20,21 Meter. Reist Chase Ealey in Topform an, dann wackelt sogar der Nordhäuser Meetingrekord von Astrid Kumbernuss. Zu überbieten sind 19,28 Meter aus dem Jahr 2003. „Ja, Chase Ealey ist der Kracher. Wer hat es gemacht? Natürlich Ron Hermann. Er hat Kontakte in der ganzen Welt und wahnsinnig viel Arbeit mit Verträgen, Flügen und Hotels. Nicht ohne Grund wird er zum ersten Mal den Wettkampf leiten“, verkündete Indoor-Direktor Werner Hütcher.

WM-Finale 2023: Während Chase Ealey ihren zweiten WM-Titel feierte, durfte sich Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) ebenfalls zu den Gewinnerinnen zählen. In diesem Sommer avancierte die 25-Jährige zur DLV-Aufsteigerin, sie stieß erstmals über die 19-Meter-Marke, erfüllte die WM-Norm und war plötzlich mitten in der Weltklasse. Das i-Tüpfelchen folgte in der WM-Qualifikation in Budapest, als sie mit persönlicher Bestweite von 19,44 Metern das Finale erreichte und dort als beste DLV-Athletin den zehnten Platz belegte. Nach diesem „kometenhaften“ Jahr möchte sie nun den nächsten Schritt gehen. Ein Jahr mit einigen internationalen Höhepunkten liegt vor ihr. Das Größte sind zweifelsohne die Olympischen Sommerspiele in Paris. Bis dahin ist es noch ein langer Weg und die Reise dorthin führt sie nun erstmals nach Nordhausen. 

Als erster internationaler Höhepunkt locken die Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März). Das Nordhäuser Kugelstoßmeeting ist dafür offizieller Qualifikations-Wettkampf. Gefordert sind für die deutschen Kugelstoßerinnen 19,30 Meter. Der Wettkampf in Nordhausen wird auch für Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) einer der ersten in der Hallensaison werden. Im Vorjahr fehlte sie noch verletzungsbedingt, half stattdessen als Co-Kommentatorin im MDR-Livestream aus. Jetzt darf die 26-Jährige wieder ran und möchte zeigen, dass auch mit ihr im Olympia-Jahr wieder zu rechnen ist. 

Leichtathletik, Deutsche Meisterschaften 2023 in Dortmund, Yemisi Ogunleye. Foto: EIBNER/Stefan Mayer

Fühlt sich mitten in der Weltspitze ebenfalls sehr wohl: Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die in den vergangenen zwei Jahren reichlich internationale Luft bei den Aktiven schnupperte. Auf ihren ersten WM-Einsatz in Eugene folgten Platz sechs bei der Heim-EM in München (2022), Rang acht bei der Hallen-EM in Istanbul sowie ihr zweiter WM-Einsatz in Budapest (2023). Sportlich lief das vergangene Jahr für Julia Ritter dennoch weniger nach Plan – Stöße über die 18-Meter-Marke wurden Schwerstarbeit statt Selbstverständlichkeit. Umso mehr liegt nun der Fokus auf dem Olympia-Jahr, wo sie zu alter Stärke zurückfinden möchte.

Nach langer Leidenszeit meldete sich Alina Kenzel (VfB Stuttgart) im Sommer eindrucksvoll zurück. Nach zweijähriger coronabedingter Wettkampfpause lieferte sie mit 18,05 Meter eine starke Leistung ab. Für die 26-Jährige war die Rückkehr in den Ring ein „sehr großer Schritt“. Schritt für Schritt soll es in diesem Jahr nun wieder vorwärts gehen. Auch bei ihr ist der Traum von den olympischen Sommerspielen allgegenwärtig. Das Feld komplettiert ihre Vereinskollegin Lea Riedel. 


Wir helfen Windehausen: Alle Einnahmen, die über den Online-Vorverkauf der Tickets generiert werden, werden zu 100 Prozent an das vom Hochwasser betroffene Windehausen gespendet. Der Online-Vorverkauf läuft hier auf der Homepage. Weiterhin gibt es die Tickets auch in verschiedenen Vorverkaufsstellen in Nordhausen. Dabei bieten die Nordhäuser Energieversorgung und die Kreissparkasse ihren Kundinnen und Kunden die Indoor-Karten zum Vorzugspreis von 4 Euro an. Diese sind in den EVN-Kundenzentren und in der Kreissparkasse Nordhausen erhältlich. Zum regulären Eintrittspreis von 6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Schüler und Studierende 4 Euro (Nachweis erforderlich) gibt es die Karten auch in der Stadtinformation Nordhausen, im Bürgerservice des Landratsamtes und wie schon erwähnt im EVN-Kundenzentrum in der Straße der Genossenschaften, im Energie-Service-Center in der Rautenstraße und in der Hauptgeschäftsstelle der Kreissparkasse am Kornmarkt. Kinder bis 14 Jahren brauchen keine Tickets, sie haben freien Eintritt.

Fotos: Gladys Chai von der Laage, EIBNER/Stefan Mayer
Text: Sandra Arm (Pressesprecherin)